Wann hast Du das letzte Mal digital aufgeräumt? Digitales Messietum ist bisher nicht als solches anerkannt. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Begriff Digitalmessie immer stärker zum tragen kommt. In diesem Blogartikel geht es um Digitalmessie und der Frage, gehörst Du auch dazu?
Vor kurzem habe ich eine spannende Unterhaltung mit einer Freundin. Sie berichtete von ihren ganzen externen Festplatten und ihrem Cloudspeicher. Sie hatte bis dato noch nie aufgeräumt und gelöscht, sondern immer direkt eine neue Festplatte und mehr Gigabyte gekauft.
Was am Digitalmessie anders ist als am herkömmlich bekannten Messie? Es sieht erst einmal keiner. Selbst wenn man in der Wohnung ist gibt es meistens keine Anzeichen. Es ist also etwas, dass heimlich schlummernd immer größer und unübersichtlicher werden kann. Bis man den Überblick total verloren hat. Einen Vorteil hat dies jedoch: Wenn es wirklich gar nicht mehr geht kann man einfach auf “Alles Löschen” klicken und die digitale Wohnung ist aufgeräumt :-) .
Was macht es nun so schwierig? Es geht beim Aufräumen selten um die Dinge, es meistens um die Gefühle (Artikel). Gerade Fotos haben häufig den festen Platz auf der Festplatte und können emotional nicht gelöscht werden. Egal, ob dabei unscharfe, doppelte oder unschöne Fotos sind. Es tut nicht Not, hat man doch genug Speicherplatz. Auch wenn man sie sich nie wieder anguckt? Gute Frage!
Wichtig ist es für sich selbst herauszufinden, welche Speichermengen und Medien zu einem passen und ab wann man sowohl die Übersicht verliert oder jedes Mal ein schlechtes Gefühl bekommt, wenn man etwas suchen müsste oder gerade dabei ist die nächste Festplatte zu kaufen.
Fragen zur Selbsterkennung:
- Hast Du jemals einen Best of Ordner für Fotos aus einem Urlaub sortiert? Wie häufig warst Du dann noch in dem Ordner mit den gesammelten Fotos drin?
- Im Zweifelsfall: Löscht Du eher oder lieber nicht?
- Sagst Du Dir schon länger, dass Du eigentlich mal digital aufräumen müsstest?
- Nimmst Du Dir vor es beim nächsten Urlaub anders zu machen mit den Fotos und dessen Abspeicherung?
- Wenn Du jemanden von deinem Digitalen Keller erzählen würdest, wäre da Stolz, Freude und Struktur oder eher Scham, Verwirrung und Chaos?
- Was würde passieren, wenn Du einfach einmal ein Wochenende lang aufräumen würdest? Und nur das behältst, was Du wirklich wichtig findest?
Natürlich kann man auch alles beim alten belassen. Festplatte um Festplatte kaufen. Wichtig ist nur herauszufinden, ob dieser Zustand für einen “wirklich in Ordnung” ist oder eigentlich nicht. Ob man sich eigentlich mehr Ordnung und weniger digitalen Müll wünscht oder nicht? Danach sollte man entscheiden wie man vorgeht. Ob alles so bleibt - oder nicht.
Viele Grüße,
euer Nils
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Jens (Samstag, 09 Juli 2016 10:18)
Ja, ok, ich sollte wohl mal wieder aufräumen um NICHT als Digitalmessie zu gelten :-) . Erwischt!